In meinem anderen Blog-Beitrag über ob Affinity Photo eine echte Alternative zu Photoshop ist, habe ich bereits berichtet, dass dieses App ein echter Konkurrent zu Photoshop für Profi und Semi-Profi für nur 50€ darstellt. Wem das nicht genug ist, der bekommt jetzt noch das Sahnehäubchen oben drauf. Denn Affinity Photo ist komplett zu der Nik Collection kompatibel.
Nik Collection die Ultimative Filter Suite
Um einen kleinen Kontrast in das Ganze zu setzen. Die Firma Nik, bekannt aus diversen Software Produkten für die Fotografie waren quasi als Marktführer in Sachen Filter-Bildbearbeitung vertreten. Mit Produkte wie Silver Efex, Color Efex, Define oder Viveza hatte man viele verschiedene hilfreiche Möglichkeiten, Bilder zu bearbeiten. Damals wurden die einzelnen Programme für 100 € pro Stück verkauft, oder als komplette Suite für 499 €. Ein stolzer Preis, den damals auch viele Fotografen gegangen sind. Zum anderen hatten auch andere OEM's sehr starkes Interesse an der Software, dass sich zum Beispiel Nikon in das längst veraltete Software Capture NX 2 von Nik herstellen lassen hat. Bei dieser war sogar bei dem damals erschienenen Color Efex 3 Pro eine perfekte Integration in Capture NX 2 geboten.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie Bahnbrechend die Nutzung mit den Control-Points gewesen ist und wie effektiv die Bildbearbeitung damit durchgeführt werden konnte. Die damaligen Anschaffungskosten von Capture NX 2 + Color Efex 3 Pro lagen bei ca. 250 €, was auch nicht gerade ein günstiger Preis gewesen ist. Nach längerer Zeit hat man seine Lizenzen wieder verkauft, weil man dann bei Adobe gelandet ist, auch wenn man dort nicht die beste Integration hatte.
Nik von Google aufgekauft
Über mehrere Jahre blieb die komplette Suite bei Nik auf 499 € sitzen und man hat sogut wie nie ein Sonderangebot gesehen und wenn, dann war die Software vielleicht auf 299 € reduziert. Schließlich hatte Google ein starkes Interesse daran, dieses Unternehmen aufzukaufen, weil diese gerade im Android-Markt mit Filter von Instagram und Apple mithalten wollte und sich Nik mit dem App Snapseed auch in diesem Markt ein guten Namen gemacht hat.
Nach der Übernahme von Google blieb erstmal alles beim Alten. Die Suite wurde weiterhin für 499 € verkauft, was aber nur für ein paar Monate der Fall war. Schließlich ließ Google die Katze aus dem Sack, und bot seither - jetzt bestimmt schon 2 Jahre - die komplette Nik Collection für Kostenlos an.
Affinity Photo und Nik Collection
Affinity Photo unterstützt externe Plugins, und glücklicherweise ist die Nik Collection eines davon. Zwar werden die Nik Programme wie auch bei den anderen Programmen wie Photoshop oder Lightroom extern geladen - die Ebene wird Quasi exportiert und nach dem Anwenden der jeweiligen Nik Software wieder in die letzte Ebene eingefügt - aber da steht Affinity Photo den anderen nichts nach, da es eine Limitation von der Nik Software generell ist.
Falls Affinity Photo als Ergänzung zu Lightroom oder Photoshop genutzt wird, kann auch hier der Zugriff auf die Collection ohne erneute Installation hergestellt werden. Effektiv hätte man in allen drei ( mit Apple Aperture 3 sogar vier ) Bearbeitungsprogramme, wo auf die Nik Collection zurück gegriffen werden kann.
Meiner Meinung nach ergibt sich daraus, gerade wenn man Affinity als erstes Programm erwirbt, ein extrem guter Deal. Bei den Anschaffungskosten von 50 € für Photo kann man mit dem Zusatz des jetzt kostenlosen Nik Collection andere Softwareprodukte in Höhe von mehreren tausend Euro die Stirn bieten.
Installation Windows
Eigentlich ist die Installation nicht anders als wie man das sonst machen würde. Man erwirbt sich Affinity Photo im Serif Online-Store oder im App Store für Mac User und stellt mit jeweiligem Installer die Installation fertig. Das gleiche muss man natürlich auch für die Nik Collection durchführen. Die Links dazu findet man am Ende des Blogbeitrags.
Schließlich nachdem alle Installationen getätigt worden sind, muss man in Affinity unter Bearbeiten > Einstellungen die Option Photoshop Plugins anwählen. Dort kann man über die Schaltfläche Hinzufügen in den Nik Collection Ordner wechseln (zum Beispiel: C:\Programme\Google\Nik Collection) und bestätigt die Auswahl.
Nach einem Neustarten werden die Plugins in der Einstellungs - Option angezeigt und können wie andere Filter über den Menüpunkt Filter > Plugins > Nik Collection genutzt werden.
Installation Mac
Nachdem wir den Beitrag über die Integration von Nik und Affinity Photo bereits online geschaltet haben, erreichten uns diverse Anwender über E-Mail und Kommentare, dass man bei der Installation mit MacOS gescheitert ist. Leider ist diese in dem vermeintlich einfachen Betriebssystem doch etwas komplizierter.
Bei Mac sind alle Apps vergleichbar wie in einem ZIP in einem Programm Container erfasst. Bei der Installation muss man oft nur den Container in den Programme Ordner ziehen. So ist das auch bei der Installation von Affinity vorzufinden.
Nachdem die Datenübertragung beendet ist, hat man Affinity Photo vollständig auf dem System installiert und kann es über den Finder im jeweiligen Ordner - hier also Programme finden.
Bei anderen Apps ist ein solcher Container nicht vorhanden. Oft wenn zum Beispiel tiefer im System ein Eingriff vorgenommen werden muss. So ist dies bei der Nik Collection. Da die Collection als Plugin auch für Lightroom, Aperture, oder Photoshop genutzt werden kann, liegt hier ein Install Wizard vor, der entsprechende Optionen bietet.
In dem Wizard kann man sich relativ zügig durchklicken. Man akzeptiert die Lizenz und erhält eine Anzeige, welche kompatiblen Programme auf der Festplatte gefunden worden sind.
Aufgepasst: Zum Zeitpunkt, der letzten Entwicklung von der Nik Collection war Affinity Photo noch nicht auf dem Markt. Da bei der Nik Collection keine Weiterentwicklung mit Stattfindet, muss bei der Integration ein manueller Ordner für die Installation mit Affinity Photo erstellt werden. In unserem Fall nennen wir ihn Nik for Affinity
In der Installation hingegeben wählen wir mit dem "+" Symbol eine weitere Host-Anwendung aus und wählen da unser erstellten Ordner, den wir vorher angelegt haben. Der Installationsassistent kopiert nun alle Programme und führt die Installation aus. Nachdem diese Abgeschlossen ist, können wir Affinity Photo starten und gehen in die Optionen unter dem Menüpunkt Plugins.
Dort müssen wir als letzten Schritt den Pfad des erstellten Ordner angeben und die verwendung unbekannter Plugins erlauben. Nach dem Abschließen der Einstellung, muss Affinity Photo noch einmal neugestartet werden und ist dann schließlich mit Nik funktionsfähig.
In der Bearbeitung eines Fotos kann man nun über den Menüpunkt "Filter > Plugins" das jeweilige Tool aus der Nik Collection nutzen. Den Workflow sollte man etwas überdenken, da alles was in dem jeweiligen App destruktiv angewendet wird. Es lohnt sich also für die Collection mit neuen Layern zu arbeiten.
Da die Nik Collection nicht mehr weiterentwickelt wird, ist es ohnehin fraglich, wie lange gut die Unterstützung in jeweiligem Betriebssystem gegeben ist. Langfristig sollte man sich nicht auf die Nik Collection binden.
Standart Pfade:
- Windows: C:\Programme\Google\Nik Collection\
- MAC: Macintosh HD | Programme | Nik Collection
(amazon: Affinity Photo)